SCHULGARTEN
Naturnaher Garten für kleine Entdecker
Melanie Jülisch
 
Kurz vor der Kartoffelernte.
Ihren Schulgarten nutzen die Schülerinnen und Schüler der Grundschule Alexandersfeld gerne auch als Rückzugsort in den Pausen.
OLDENBURG Buddeln, pflanzen und ausgiebig wässern: Die Mädchen und Jungen der AG Garten-Natur-Umwelt der Grundschule Alexandersfeld wissen genau, was zu tun ist. Gerade erst haben sie zwei neue, von der Oldenburger Treuhand gestiftete Apfelbäume in die Erde gesetzt – und freuen sich schon auf die Ernte von Roter Boskoop und Goldparmäne in den kommenden Jahren. Eine Kirsche und mittlerweile mehrere Apfelbäume gehören hier zum Schulgarten in traumhaft schöner Lage neben alten Eichen, die im Sommer auch hervorragend Schatten spenden. Ideal übrigens für alle Schüler, die den Garten mit seinen Bänken auch gerne als Rückzugsort für sich nutzen.

Zwischen Beerensträuchern und Meerrettich
„Auch wenn dies kein Nutzgarten im klassischen Sinne ist, so gibt es doch einiges an Obst und Gemüse“, sagt Schul-AG-Leiterin Sabine Preuß. Rote, weiße und schwarze Johannisbeeren, Weintrauben und Walderdbeeren dürfen gerne vernascht werden, sobald sie reif sind. „Dieses Jahr war es durch die Trockenheit natürlich etwas weniger“, so Preuß, die gemeinsam mit der Pädagogischen Mitarbeiterin Andrea Rothe und den Kindern das Leben im Garten gestaltet. Auch Waldmeister, Bärlauch und Meerrettich können geerntet werden, außerdem gibt es zwei Hochbeete, in denen unter anderem Kartoffeln wachsen – in der zweiten Klasse auch ein Thema im Sachunterricht.
Tierisch gut
„Naturnahes Gärtnern gehört bei uns ganz einfach dazu“, so die Lehrerin, die sich genauso wie die Schülerinnen und Schüler über alles freut, was sie im Garten entdeckt. „Erst neulich haben wir eine riesige Libelle gesichtet, und einen Molch hatten wir auch schon zu Gast.“ Dass sich Tiere hier wohlfühlen, liegt zwar auch an dem alten Baumbestand mit seinen Vogelkästen und munter herumkletternden Eichhörnchen, aber auch an der Gestaltung des Gartens mit dem Insektenhotel und anderen tierischen Behausungen. „Der Steinhaufen dahinten in der Sonne bietet beispielsweise sehr viel Potenzial für tierische Bewohner, beispielsweise für Insekten und kleine Echsen“, erklärt Sabine Preuß. Und nicht nur der: Auch das Insektenhotel und die vielen vom Nabu gestifteten Vogelhäuschen laden zum Einzug ein. Immerhin gehört die Grundschule Alexandersfeld zu einigen vom Nabu ernannten Vogelzählschulen – was natürlich auch einige Futterstationen mit sich bringt. Ebenfalls in Zusammenarbeit mit dem Nabu wurden raupenfreundliche Pflanzen eingesetzt. Nisthilfen gibt es aber nicht nur für Vögel, sondern auch für Fledermäuse und Eichhörnchen. Finanziert wurden diese durch die Bingo-Umweltstiftung. „Rostrote Mauerbiene“ heißt ein weiteres Projekt, bei dem die Kinder das Schlüpfen sowie die Eiablage und Entwicklung der Larven in speziellen Niströhren beobachten konnten. Und um die Entwicklung von Raupen zum Distelfalter beobachten zu können, steht im Klassenraum ein spezielles Zuchtset zur Verfügung. Anschließend werden die Tiere im Schulgarten frei gelassen.
Mit viel Engagement dabei
„Low-Budget ist für uns Programm“, sagt Sabine Preuß, die auch gerne mal auf ebay Kleinanzeigen stöbert. „Da habe ich schon einiges gefunden, beispielsweise kleinere Findlinge für die Beetumrandung. Und erst neulich hat uns jemand eine ganze Fuhre Mutterboden vorbeigebracht“, freut sich die Lehrerin. Klar, dass sie hierfür auch in ihrer Freizeit unterwegs ist. Nicht zu vergessen ist auch das Engagement einiger Eltern, die die seit 2017 bestehende AG unterstützen und auch gerne mal mit anpacken. Ebenfalls mit im Boot ist der Förderverein der Schule, der zusätzlich finanziell unterstützt. Natürlich werden immer wieder auch Förderanträge auf den Weg gebracht, um den Garten noch mehr zu einem naturnahen Lebensraum zu gestalten.
www.grundschule-alexandersfeld.de

Quelle: www.nwz-online.de, 14.10.2022
https://www.nwzonline.de/gartenzeit/oldenburg-schulgarten-naturnaher-garten-fuer-kleine-entdecker_a_51,10,879812646.html


1000 Kraniche für einen Wunsch


Nach einer alten japanischen Legende bekommt man von den Göttern einen Wunsch erfüllt, wenn man tausend Kraniche faltet. Das japanische Mädchen Sadako war die erste, die tausend Kraniche für ihren Friedenswunsch für die Welt faltete. Dadurch ist der Kranich auch Symbol für den Frieden geworden. Ihr ist in Hiroshima auch das Kinder-Friedensdenkmal gewidmet, bei dem jährlich viele Tausende gefaltete und mit Friedenswünschen versehene Kraniche aus aller Welt ankommen.
Das Thema Frieden ist gerade auch in den Schulen sehr aktuell. Im Kollegium der Grundschule Alexandersfeld entwickelte sich die Idee, mit den Schüler:innen nicht nur ein Zeichen für den Frieden auf der ganzen Welt setzen zu wollen, sondern auch gleichzeitig den Menschen in oder aus der Ukraine zu helfen. Inspiriert durch die Geschichte Sadakos wurden in allen Klassen fleißig Kraniche gefaltet. Die Kinder waren mit Begeisterung dabei und haben nicht nur in der Schule, sondern auch zu Hause die Origami-Kraniche gefaltet. So sind innerhalb von drei Wochen mehr als tausend Kraniche entstanden. Noch hängen die Kraniche im Eingangsbereich der Schule, als sichtbares Zeichen für den Friedenswunsch der Kinder. Nach den Osterferien sollen die Kraniche gegen eine Spende abgegeben werden. Der Erlös soll Kindern aus der Ukraine zukommen.